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Butter – Das vielseitige Gold der Küche

Butter ist ein echter Allrounder in der Küche. Ob auf dem Frühstücksbrot, beim Kochen oder Backen – Butter verleiht Gerichten eine köstliche Note und ist aus der kulinarischen Welt nicht wegzudenken. Aber Butter ist nicht einfach nur Butter. Sie hat eine spannende Geschichte, verschiedene Qualitätsklassen und ist ganz einfach selbst herzustellen.Eine Frau schmiert sorgfältig Butter auf eine Scheibe Brot.

Butter ist weit mehr als nur ein Brotaufstrich. Sie ist fester Bestandteil zahlloser Gerichte und verleiht ihnen ihren unverwechselbaren Geschmack und ihre zarte Textur. Doch was ist Butter eigentlich genau?

Ein Buttermesser, auf dessen Klinge ein Butterkringel liegt, ruht auf einem weißen Holztisch.

Was ist Butter?

Butter entsteht aus der Rahm- oder Milchfettfraktion von Kuhmilch und ist ein Naturprodukt von Vielseitigkeit. Butter ist nicht nur ein einfaches Lebensmittel, sondern ein kulinarisches Werkzeug, das in der Küche und darüber hinaus unzählige Anwendungsmöglichkeiten bietet.

Laut dem österreichischen Lebensmittelbuch ist unter dem Begriff „Butter“ ausschließlich Butter aus Kuhmilch zu verstehen. Wenn Milch von anderen Tierarten verwendet wird, muss dies in der Bezeichnung unter Angabe der Tierart deutlich gekennzeichnet werden – auch bei Butter, die aus einer Mischung von Milch verschiedener Tierarten hergestellt wird.

Zwei Bäuerinnen im blauen Dirndl arbeiten gemeinsam an der traditionellen Herstellung von Butter.

Die Geschichte der Butter und ihrer Herstellung

Die faszinierende Geschichte der Butterherstellung reicht Jahrhunderte zurück und hat sich im Laufe der Zeit stark verändert. Von den frühen handwerklichen Techniken bis hin zur modernen industriellen Produktion hat Butter eine beeindruckende Entwicklung durchgemacht.

Ursprünglich wurde Butter aus der Milch verschiedener Tiere hergestellt, darunter Kühe, Ziegen und Schafe. Die ältesten Hinweise auf die Herstellung von Butter stammen aus der Antike.

Schon vor Tausenden von Jahren wurde Butter in verschiedenen Kulturen hergestellt. In der alten indische Ayurveda-Tradition wurde Butter als heiliges Nahrungsmittel geschätzt. Im alten Ägypten wurde Butter sowohl in der Ernährung als auch in religiösen Zeremonien verwendet. Im Mittelalter wurde die Butterherstellung zu einem wichtigen Handwerk, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde.

Mit der Industrialisierung und der Entwicklung von Maschinen wurde die Butterherstellung effizienter und weit verbreitet. Dies ermöglichte eine bessere Verfügbarkeit von Butter in städtischen Gebieten und trug dazu bei, sie zu einem Grundnahrungsmittel in vielen Haushalten zu machen.

Heute wird Butter auf industrieller Ebene zumeist in hochtechnisierten Molkereien produziert – wie auch in der NÖM. Hier gewährleisten moderne Technologie und strenge Qualitätskontrollen die gleichbleibende Konsistenz und den vollen Geschmack der Butter.

Butterherstellung: Ein handwerklicher Prozess

Die Butterherstellung ist ein sorgfältiger Prozess, der viel Geschick und Erfahrung erfordert. Die Qualität der Butter hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Milchqualität und der Sorgfalt, die bei jedem Schritt des Herstellungsprozesses angewendet wird. Es ist diese Liebe zum Detail, die hochwertige Butter auszeichnet und den Geschmack und die Textur dieses beliebten Lebensmittels ausmacht.

Die Herstellung von Butter besteht im Wesentlichen aus zwei Schritten: der Trennung von Rahm und Milch und dem eigentlichen Butterrühren.

Der Herstellungsprozess

Frisch produzierte Butterwürfel liegen geordnet auf einem glänzenden Metalltablett, das Teil einer industriellen Butterherstellungsmaschine ist.
  • Trennung von Rahm und Milch: Um Butter herzustellen, wird frische Kuhmilch ruhen gelassen. So kann sich der Rahm, das fettreiche Element der Milch, an die Oberfläche absetzen. Dieser Rahm wird dann sorgfältig abgeschöpft oder abgetrennt, um ihn separat zu verarbeiten.

  • Das Butterrühren: Der gesammelte Rahm wird dann in einen speziellen Behälter gefüllt. Hier beginnt der eigentliche Herstellungsprozess. Durch ständiges Schlagen oder Rühren wird der Rahm mechanisch bearbeitet. Dabei werden die Fettkügelchen im Rahm zerbrochen und das Fett beginnt, sich zu verklumpen. Das Rühren setzt Wasser frei, das im Rahm vorhanden ist, und es entsteht die typische feste Butterkonsistenz. Der übrig gebliebene Bestandteil, der nach diesem Prozess übrigbleibt, ist Buttermilch.

  • Buttermilch trennen: Nachdem sich die Butterkörner gebildet haben, wird die Masse von der Buttermilch getrennt. Diese Buttermilch kann dann für andere Zwecke verwendet werden.

  • Waschen und formen: Um die Buttermasse von überschüssiger Buttermilch zu befreien und sie zu formen, wird die Butter mit kaltem Wasser gewaschen. Anschließend wird die Butter in Formen gepresst oder zu Blöcken geformt.

Von Teebutter bis Kochbutter: Die Vielfalt der Butterqualitäten

Butter ist nicht gleich Butter. Von der edlen Teebutter über die vielseitige Tafelbutter bis hin zur hitzeresistenten Kochbutter bietet die Welt der Butter eine breite Palette von Möglichkeiten. Jede Butterart hat ihre eigenen Eigenschaften und ist für bestimmte Verwendungszwecke ideal.

In den folgenden Absätzen werden wir genauer auf die Qualitätsunterschiede und Verwendungsmöglichkeiten dieser Butterarten eingehen.

Ein elegantes Teeservice mit Tee steht neben einem Teller mit frischen Scones, die reichlich mit Butter und Marmelade bestrichen sind.

Teebutter: Die Feinste unter den Butterqualitäten

Teebutter, ein Begriff, der bis in die Zeiten Österreich-Ungarns zurückreicht, hat einen besonderen Platz unter den Butterqualitäten. Ursprünglich gab es fünf Qualitätsstufen, von denen Teebutter die höchste Güteklasse 1 darstellt. Für ihre Herstellung darf ausschließlich Milch oder Milchrahm verwendet werden. Teebutter ist ein Synonym für höchste Qualität. Produkte, die als „Butter“ bezeichnet werden, entsprechen der Teebutter-Qualität. Der Begriff „Teebutter“ taucht auch in anderen Sprachen auf, wie Tschechisch, Slowakisch, Ungarisch, Slowenisch und Bosnisch-Kroatisch-Serbisch. Der älteste dokumentierte Beleg für „Teebutter“ stammt aus dem Jahr 1891 auf Tschechisch als „čajové máslo“. Die genaue Herkunft des Begriffs bleibt jedoch unklar. Wahrscheinlich wurde die feine Süßrahmbutter nach dem Getränk benannt, mit dem sie oft genossen wurde – dem Tee.

Ein appetitliches Butterbrot liegt auf einem beigen Baumwolltuch auf einem Holzbrett neben einem Messer.

Tafelbutter: Genuss für den Alltag

Tafelbutter ist die Butter, die in den meisten Haushalten am häufigsten anzutreffen ist. Sie ist vielseitig einsetzbar und ideal zum Bestreichen von Brot, Weckerl und Sandwiches geeignet. Tafelbutter zeichnet sich durch ihren milden Geschmack aus und ist ein beliebter Begleiter für das tägliche Frühstück. Sie kann aber auch in der Küche verwendet werden, um Saucen und Gerichte zu verfeinern.

Kochbutter: Die Meisterin der Hitze

Kochbutter, auch als Bratbutter bekannt, ist die Buttervariante, die sich hervorragend für hohe Temperaturen eignet. Durch einen speziellen Herstellungsprozess wird Kochbutter von Wasser und Milcheiweiß befreit, wodurch sie eine höhere Hitzebeständigkeit erhält. Dies macht sie zur perfekten Wahl für das Braten von Fleisch, Gemüse und anderen Zutaten. Kochbutter verleiht den Gerichten einen reichen, nussigen Geschmack.

Spezialbutter: Vielfalt für deinen Geschmack

Ein metallener Löffel liegt auf einem Glas voller Ghee, das auf einem rustikalen Holzbrett platziert ist.
    • Halbfettbutter: Klassische Butter hat mindestens 82 % Milchfett, während leichtere Varianten weniger Fett enthalten. Diese Varianten sind ideal für diejenigen geeignet, die auf eine fettarme Ernährung achten oder sich bewusst für eine leichtere Butter entscheiden möchten. Die besonders streichfähige Halbfettbutter hat im Vergleich zu herkömmlicher Butter einen reduzierten Fettgehalt, schmeckt aber genauso köstlich wie die klassische Variante.
    • Bio-Butter: Bio-Butter wird unter strengen ökologischen Richtlinien hergestellt. Die Milch stammt von Kühen, die unter optimalen Bedingungen gehalten werden, und die Butter wird ohne den Einsatz von Pestiziden oder synthetischen Düngemitteln produziert. Bio-Butter ist eine umweltfreundliche und gesunde Wahl für bewusste Verbraucherinnen und Verbraucher.
    • Laktosefreie Butter: Laktosefreie Butter ist eine ausgezeichnete Option für Menschen mit Laktoseintoleranz. Sie enthält keine oder nur minimale Mengen an Laktose und ermöglicht es laktoseempfindlichen Personen, den vollen Geschmack von Butter zu genießen, ohne unangenehme Verdauungsbeschwerden befürchten zu müssen.
    • Gesalzene Butter: Gesalzene Butter ist Butter, der Salz hinzugefügt wurde, um ihren Geschmack zu verstärken. Sie eignet sich besonders gut als Brotaufstrich und verleiht Gerichten einen kräftigeren, salzigen Geschmack. Ihre Verwendung kann je nach persönlichem Geschmack und Rezept variieren.
    • Ghee: Ghee – das goldene Elixier der indischen Küche – unterscheidet sich von herkömmlicher Butter durch einen speziellen Herstellungsprozess. Bei der Herstellung von Ghee wird die Butter so erhitzt, dass Wasser und Milcheiweiß entfernt werden, wodurch ein reines, goldgelbes Fett entsteht. Ghee hat eine höhere Hitzebeständigkeit als normale Butter. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil vieler traditioneller indischer Rezepte, von Currys bis hin zu Süßspeisen. Darüber hinaus wird diese geklärte Butter auch in der ayurvedischen Medizin geschätzt und gilt als förderlich für die Verdauung und das allgemeine Wohlbefinden.

Tipps zur Verwendung und Lagerung von Butter

Eine gefüllte Butterdose steht im Vordergrund auf einem Tisch vor einer Schüssel mit frischem, bunten Gemüse.
    • Butter optimal nutzen: Butter ist äußerst vielseitig und kann auf verschiedene Weisen genossen werden. Verwende sie als Aufstrich auf frischem Brot, mische sie mit Kräutern und Knoblauch für eine köstliche Kräuterbutter oder nutze sie beim Backen für herrlich zarte Mehlspeisen und Kuchen. Auch beim Braten kann Butter mit ihrem reichen Geschmack punkten. Eine Mischung aus Butter und Öl eignet sich hervorragend für die Zubereitung von Fisch, Huhn oder Gemüse.
    • Butter richtig lagern: Um die Frische und den Geschmack deiner Butter zu bewahren, lagere sie im Kühlschrank. Butter kann leicht fremde Gerüche aufnehmen, daher ist es ratsam, sie in einem luftdichten Behälter oder einer Butterdose aufzubewahren.
    • Butter einfrieren: Wenn du Butter in größeren Mengen kaufst, schneide sie in Portionen und friere sie ein, um sie lange haltbar zu machen. Bis zu sechs Monate hält sich Butter im Tiefkühler. Tipp: Portionsbutter ist besonders gut zum Einfrieren geeignet, da sie ratzfatz wieder aufgetaut und einsatzbereit ist.
    • Butter selbst herstellen: Wenn du ein Fan von DIY-Projekten bist, kannst du sogar deine eigene Butter herstellen. Alles, was du brauchst, ist Schlagobers und etwas Geduld. und du kannst den Geschmack nach deinen Vorlieben anpassen.
Butter-Grundrezept: So geht’s:

1. Fülle das Schlagobers in eine große Schüssel.

2. Rühre das Schlagobers etwa 10 Minuten mit einem Handrührgerät. So trennt sich das Fett von der Flüssigkeit.

3. Achte auf die Konsistenz – ist sie noch zu flüssig, rühre noch 5–10 Minuten weiter

4. Nimm die Butter mit sauberen, kalt abgespülten Händen aus der Schüssel und drück sie etwas aus.

5. Fülle eine Schüssel mit eiskaltem Wasser und gib die Butter hinein.

6. Drücke sie nun im kalten Wasser erneut so lange aus, bis keine milchig-gelbe Flüssigkeit mehr austritt. Das gründliche Waschen der Butter ist entscheidend für ihre Haltbarkeit.

7. Abschließend formst du die Butter nach deinen Vorlieben und bewahrst sie im Kühlschrank auf.


Tipp: Wenn du deiner Butter einen ganz besonderen Geschmack verleihen willst, probier es doch mit Meersalz, Kräutern, getrockneten Tomaten, Knoblauch, Rosenblättern und Co. – einfach vor dem Formen in die Buttermasse füllen – und schon ist deine ganz eigene Spezialbutter fertig.

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